Auch zu meinem 65. Geburtstag hat sich meine Frau wieder eine tolle Aktion einfallen lassen. Erst während der Zugfahrt nach Süddeutschland einen Tag vor meinem Geburtstag erfuhr ich das Ziel: Es ging nach Neckarsulm. Und mir wurde sofort bewusst, dass dort früher die Firma N.S.U Motorräder und Autos gebaut hat, heute Audi. Und so kam mir gleich die Idee, dass es vielleicht ein N.S.U-Museum geben könnte. Da war ich auf dem richtigen Weg: Es ist kein reines N.S.U-Museum, sondern das Deutsche Zweirad-Museum, das aber überwiegend die N.S.U-Geschichte darstellt.
Genau wie 2009 im Daimler-Benz-Museum bekam ich auch hier eine spezielle Einzelführung, bei der ich vom Museumsführer, Herrn Walter, alle Exponate ausführlich erklärt bekam und anfassen durfte. Es ging von den ersten Fahrrädern über die Entwicklung der motorgetriebenen Fahrräder bis hin zu Rennmotorrädern. Auch die von N.S.U gebauten Autos bis zum legendären RO-80 mit dem Wankelmotor konnte ich begutachten. Den N.S.U Prinz, an den ich mich noch aus meiner Jugend gut erinnern konnte, habe ich beim Abtasten sofort erkannt. Herr Walter beantwortete meine vielen Fragen mit technischen Details aus der geschichtlichen Entwicklung. Er war wohl auch von meinem Interesse begeistert und hing nach der morgendlichen Führung am Nachmittag noch einmal anderthalb Stunden dran!
Insgesamt waren wir vom 18. bis 21. März 2014 in Neckarsulm und haben es uns gemütlich gemacht und die Umgebung erkundet.
Zu meinem 60. Geburtstag im März bekam ich unter anderem zwei
Geschenke, die sich auf mein lebenslanges Interesse an Autos
bezogen. Von meiner Frau erhielt ich eine Besichtigung des
Daimler-Benz-Museums in Stuttgart (siehe weiter unten). Unsere Kinder
hatten heraus bekommen, dass es am 20. Juni 2009 in Berlin wieder eine
Aktion "Autofahren für Blinde" gibt. Nachdem ich sehr oft von einer
ähnlichen Veranstaltung 1996 im Sauerland geschwärmt hatte,
schenkten sie mir zu diesem Anlass ein Wochenende in Berlin,.und ich
reiste mit meiner Frau vom 19. bis 21. Juni in unsere Hauptstadt.
Organisiert wurde die Aktion vom Allgemeinen Blinden- und
Sehbehindertenverein Berlin (ABSV). Von dort aus ging am Samstagmorgen
ein Transfer zum Driving Center ins brandenburgische Groß Dölln.
Mehr als 350 Blinde und Sehbehinderte hatten sich dort eingefunden, um auf
einem ehemaligen Militärflughafen einmal selbst ein Auto lenken zu
können. Ich glaube, ich hatte die weiteste Anreise.
Fahrlehrer Gerd machte seine Sache sehr gut und gab mir die
erforderlichen Anweisungen. Wenn es mal notwendig wurde, griff er auch ins
Lenkrad ein und korrigierte etwas. Meine Frau saß hinter mir und
hatte wohl Angst, wenn ich auf Kurven zuraste! Außerdem wurden wir
von Marcus Müller aus Berlin begleitet. Er ist Journalist und
schreibt über die Aktion einen Artikel für die Süddeutsche
Zeitung.
Auch meine Frau hatte mich zum 60. mit einem tollen Geschenk
überrascht. Ich bekam ein Automodell und musste es erraten; danach
würde ich den Rest des Geschenkes erhalten. Ich erkannte das Auto
sofort: Es war ein Mercedes W-123, wie wir ihn früher selbst einmal
gefahren hatten. Der Rest des Geschenkes war dann eine spezielle
Führung für mich im Daimler-Benz-Museum in Stuttgart. Meine Frau
hatte es so organisiert, dass ich eine Einzelführung bekommen
würde und alles anfassen durfte, was natürlich sonst in einem
Museum nicht erlaubt ist.
So machten wir uns vom 27. bis 30. März 2009 für ein
verlängertes Wochenende nach Stuttgart auf. Am Samstag war dann die
Besichtigung. Aus den vorgesehenen 75 Minuten sind mehr als drei Stunden
geworden. Die Dame, die die Führung leitete, war wohl selbst von
meiner Begeisterung angesteckt worden und machte ihre Sache ausgezeichnet.
Die Zeitreise ging vom ersten Daimler-Maybach-Motor zum Betrieb einer Kutsche (siehe Foto) im Jahr 1886 bis zu
einem Unimog aus 2005. Dazwischen lagen so viele tolle Exponate, dass ich
sie hier gar nicht aufzählen kann, so zum Beispiel der erste LKW, den
Ende des 19. Jahrhunderts eine Brauerei kaufte; der erste
Mercedes-Sportwagen aus 1901, der nach der Tochter des Benz-Partners
Jellinek benannt wurde und damit der Markenname Mercedes geboren war; ein
Feuerwehrwagen aus 1912 oder auch die Luxuslimousine des japanischen
Kaisers aus den 30er Jahren oder der Dienstwagen von Bundeskanzler Konrad
Adenauer.
Ein großes Erlebnis! Die Werte, die ich dort anfassen durfte, sind mit Geld nicht zu bezahlen. Darum bin ich noch mehr dankbar dafür, dass ich sie ausführlich erklärt bekam und zusätzlich noch anfassen durfte.
Der Champions-League-Pokal 2004 steht mittlerweile beim FC Porto, der im Endspiel am 26. Mai in der Arena AufSchalke den AC Monaco schlug. In den letzten Tagen vor dem Finale wurde die begehrte Trophäe in den umliegenden Städten ausgestellt, so auch im Gladbecker Rathaus. Hier kam mir die Idee: So eine Chance hast Du nicht alle Tage; frag doch mal, ob Du dieses edle Teil nicht anfassen darfst! Gedacht - gefragt, und die Veranstalter waren einverstanden. Ich durfte den "Pott" ausgiebig mit den Händen erforschen. Sicherlich habe ich Fingerabdrücke hinterlassen, aber bis zur Übergabe an den Sieger wurde der Pokal bestimmt noch einmal gründlich geputzt. Es war schon ein tolles Gefühl. Und runter geworfen oder fallen gelassen habe ich ihn auch nicht! Um ihn mal so eben in die Hand zu nehmen, war der Champions-League-Pokal auch viel zu groß und zu schwer. Er ist immerhin 62 cm hoch, hat einen Durchmesser von etwa 30 cm und wiegt 7,5 kg. Außerdem war er vermutlich auf einem Sockel befestigt.
Copyright © by Marvin Kamrath - 11. April 2002
Letztes Update: 30. November 2015